(21.12.2021)
Ausfahrten 2021
Besuch der ADAC Simracing Lounge in Essen (20.11.2021)
Wir hatten uns am 3. Sonntag im November verabredet, um der Einladung des ADACs zu folgen und dessen neue Simracing Lounge zu testen. Wir trafen uns morgens in der Nähe der Autobahn um gemeinsam die Fahrt nach Essen anzutreten und ich durfte hoch erfreut feststellen, dass alle erwarteten Teilnehmer überpünktlich anwesend waren. Dies könnte sich dadurch erklären, dass einige von uns, die in der Vergangenheit bereits in einer Simracing Saison beim ADAC mitgefahren waren, im Vorfeld ihrer Begeisterung Ausdruck verliehen hatten. Womöglich lag es aber auch am Wetter, was an diesem November morgen schlicht weg ideal war ... für einen Renntag im Simulator. Für den Fall, dass der Leser an dieser Stelle Sorge hat, wir könnten die Oldtimer durch dieses Wetter gequält haben, darf ich beruhigen: Wir sind allesamt mit Alltagswagen gefahren.
In Essen angekommen konnten wir erfreulicherweise in der Tiefgarage des ADAC Gebäudes parken. Dort verging ein wenig Zeit, bis wir, einer nach dem anderen, alle Fahrzeuge zufriedenstellend in jeweils eine Parklücke gezirkelt hatten. Dies war, in Anbetracht eines vollkommen leeren Parkhauses, zwar nicht wirklich notwendig, stärkte aber das Gemeinschaftsgefühl und da wir ohnehin viel zu früh vor Ort waren, war auch die Dauer kein Problem.
Gemeinsam überwanden wir nach einigen Versuchen die Tür, die das Parkhaus von den Treppen und Aufzügen trennt und konnten dabei gänzlich auf Gewalt verzichten, die anscheinend jemand anderes möglicherweise aus purer Verzweiflung bereits angewandt hatte. Womöglich benötigte besagte Person auch einfach mehr Raum zum rangieren, als in dem leeren Parkhaus zur Verfügung stand.
Im obersten Stockwerk angekommen wurden uns bald die Türen geöffnet und die ersten aus unserer Gruppe konnten in den Simulatoren Platz nehmen. Nach einer kurzen Einweisung konnte es auch schon los gehen. Wir konnten gleichzeitig mit 6 Formelfahrzeugen in Monza fahren. Die Fahrzeuge verhielten sich in der Simulation überaus gut beherrschbar, sodass auch die Teilnehmer ohne Simulator-Erfahrung gut damit zurecht kamen. Auch die Strecke war mit den Fahrzeugen angenehm zu fahren ... wenn da nicht diese EINE Schikane wäre, aber man wächst ja bekanntlich an seinen Herausforderungen.
Während ein Teil der Gruppe in den Simulatoren fuhr, es gab zunächst Läufe a 30 min, konnten die anderen Gruppenmitglieder die kulinarischen Vorzüge der Lounge erforschen. Nach 1,5h hatte sich genug Optimismus angesammelt, um sich der Nordschleife zu stellen. Dazu wurde auf GT3 bzw. GT4 Fahrzeuge umgestellt womit wir in Läufen a 45 min die Nordschleife mit GP Strecke erfuhren. Besagte Fahrzeuge erwiesen sich als deutlich anspruchsvoller, als die zuvor gefahrenen Formelfahrzeuge, jedoch konnte damit die volle Funktionalität der Simulatoren deutlich besser ausgenutzt werden. Ein ausbrechendes Heck wird vom Simulator durch einen echten Schwenk des Hecks widergespiegelt und auch die Höhenunterschiede auf der Nordschleife werden ansatzweise durch die Neigung des Sitzes vermittelt – Eindrucksvoller ist hier naheliegenderweise nur ein echtes Fahrzeug. Spätestens in dem Fall, dass man die Strecke ungewollt verlässt, ist man dann jedoch dankbar, dass es nur ein Simulator ist. Auch hier blieb die Begeisterung ungebrochen, wurde sogar gesteigert und wir mussten uns nach schlussendlich 3h regelrecht von den Simulatoren losreißen.
Im Anschluss saßen wir noch einige Zeit zusammen und unterhielten uns über Autos, Motorsport und auch über eine mögliche Teilnahme an einer kommenden Simracing Serie, die vom ADAC im Winter ausgetragen wird. Im Winter fährt man schließlich besser Simulator oder friert sich die Hände beim Schrauben ab, wenn das Liebhaber-Fahrzeug wieder mal Pflegebedarf hat.
Womöglich sehen wir uns ja bei der kommenden eSports Serie.
Viele Grüße, Marcus
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Eifelrundfahrt zur Saisoneröffnung (15.08.2021)
Endlich war uns der Wettergott wohlgesonnen: Der vergangene Sonntag blieb den ganzen Tag über freundlich und angenehm warm, nur ein paar harmlose Wölkchen verdeckten ab und an den blauen Himmel. So konnte die Eifelrundfahrt 2021 der Oldtimerfreunde Zülpich denn auch um 10.30 Uhr (also fast pünktlich ...) nach einer ausführlichen „Fahrerbesprechung“ starten.
Die ersten Kilometer der doch recht groß geratenen Truppe (wenn ich mich nicht verzählt habe, waren 17 Autos zusammengekommen) gestalteten sich wegen der vielen Ortsdurchfahrten und Straßenquerungen etwas zäh.
Einen heftigen Schreck („Das darf doch jetzt nicht wahr sein ...“) bekam ich, als gemeldet wurde, dass (noch in Zülpich) an Sven‘s 914er Porsche der Schaltknüppel abgebrochen war. Das führte aber zu keiner Verzögerung, weil der findige Bursche fortan mithilfe eines massiven Schraubendrehers die Gänge einlegte.
Auf eine Stippvisite zur malerischen Hubertuskapelle in Floisdorf, um die fantastische Aussicht auf die Zülpicher Börde zu genießen, wurde wegen der teilweisen Schotterstrecke verzichtet.
Das Örtchen Urft durchquerten die Teilnehmer angesichts der massiven Hochwasserschäden mit gemischten Gefühlen, freuten sich aber, dass nichts gesperrt war und wir den ersten Halt vor dem Kloster Steinfeld machen konnten. Dort war Gelegenheit zu einem Plausch, aber auch, einen groben Eindruck von der prächtigen Anlage zu gewinnen.
Die Straßen wurden immer kleiner, die Windungen unseres „Lindwurms“ auf den kurvigen Strecken dennoch immer flüssiger und routinierter.
In Schmidtheim passierten wir zuerst das Schloss, später dann den Flugplatz „Dahlemer Binz“ und die Kartbahn.
Die zum Glück einzige unangenehme Überraschung erlebten wir kurz vor Dahlem: Straßensperrung! Da ich ja in der Fahrerbesprechung versprochen hatte, die StVO einzuhalten, folgten ich und meine direkten Hinterleute der Umleitung über die B51, während die Wagemutigen unter uns einfach auf der Roadbook-Strecke weiterfuhren. Nach kurzer Wartezeit meiner Truppe kurz hinter Baasem waren wir dann aber alle wieder vereint.
Auf kleinen kurvigen Straßen ging‘s weiter über Berk und Frauenkron nach Ormont und von dort über Neuendorf nach Olzheim. An der direkt neben der B51 liegenden Raststätte könnten wir unseren menschlichen Bedürfnissen nachgehen und uns die Füße vertreten.
Da die Zeit doch schon recht weit fortgeschritten war, verzichteten wir auf den eigentlich geplanten Aufstieg zur sehenswerten Wallfahrtskapelle in Steffeln, von wo aus man einen großartigen Ausblick auf die wunderschöne Eifellandschaft hat.
Stattdessen steuerten wird die „Bielenhof-Alm“ zwischen Birgel und Wiesbaum an, wo uns schon verschiedene kulinarische Leckerbissen erwarteten.
Ebenfalls aus Zeitgründen sahen wir von einem Abstecher zum Kalvarienberg und die „Alte Kirche St. Agatha“ in Alendorf ab, sondern näherten uns über Ripsdorf, Reetz, Rohr und Tondorf dem Örtchen Frohngau, wo wir im idyllisch gelegenen Dorfcafe „Alte Schule“ einen „Absacker“ nach dem Mittagessen zu uns nahmen.
Die Strecke führte uns dann über Harzheim, Eiserfey, Bergheim, Mechernich und Eicks zurück nach Zülpich, wo wir uns an unserem Ausgangspunkt ED-Tankstelle um ca. 17.30 Uhr voneinander verabschiedeten - bis auf einen „harten Kern“, der diesen erlebnisreichen Tag mit einem Abendessen im „Zülpicher Wirtshaus“ ausklingen ließ und sich freute, dass letztlich doch alles gut geklappt und es keine nennenswerten Pannen und sonstigen bösen Überraschungen gegeben hatte.
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Spontanausfahrt in die Eifel nach Malberg (08.08.2021)
Die Wettervorhersagen sahen mittelfristig für diesen Sonntag eher durchwachsenes Wetter mit ein wenig Sonnenschein, aber auch Regenschauer und eventuell sogar Gewitter voraus. Je näher der Sonntag kam umso besser wurden die Vorsagen. Also, wir machten uns auf eine große Rundreise durch die südsüdwestliche Eifel in einem großen Achterbogen. Kleinste Straßen mit wenig oder keinem Verkehr, das machte uns allen Spaß.
Über Antweiler, Harzheim, Schönau kamen wir „irgendwie“ :) nach Rohr. Eine kurze Rast am Parkplatz mit Wetterbeobachtung, wo es denn am besten ohne nass zu werden entlang gehen könnte. Wir hielten die grobe Richtung bei; Alendorf, Schüller und in Stadtkyll im Café Doppelfeld gab es eine erste Pause; auf der Terrasse rückten wir unter den Sonnenschirmen zusammen und saßen den einsetzenden Regenschauer aus. Da hatte die Wetterbeobachtung nicht sonderlich gut gepasst. Die Waffeln mit heißen Kirschen oder der leckere Pflaumenkuchen schmeckten trotzdem.
Nun, es sollte weitergehen. Über Ormont, Auw, Buchet, kamen wir nach Prüm und erreichten über Neustraßburg dann Malberg, den südlichsten Punkt der Tour. Ja und Regen gab es keinen; traumhafte Strecken, kein Verkehr und malerische Landschaft. Oberhalb von Malberg hatten wir eine tolle Aussicht auf den Ort und das Schloss Malberg. (Bild IMG_0958)
Zurück ging es durch das malerische Kylltal, vorbei am Kloster Sankt Thomas über Salm Richtung Gerolstein. Oberhalb von Salm hatten wir eine wahnsinnig schöne Aussicht bis in den Hunsrück hinein. (Bild IMG_0972) Nach Rom sind es 1022km oder doch nur 1 km? Wir konnten es nicht herausfinden, die Straße nach Rom war gesperrt.
Kurz vor Hillesheim zeigte sich ein imposanter Regenbogen. (Bild IMG_0978) Wir steuerten über Nonnenbach den dritten Rastpunkt, das idyllisch gelegene Waldcafé Maus, an.
Nach einer Stärkung ging es weiter, immer noch bei trockenem, schönen Wetter. Über Benenberg, Kall, Sötenich auf nach Zülpich, unserem Startpunkt am Morgen. Nun leider nicht mehr so ganz trocken, es setzten Regenschauer ein.
Ein schöner ereignisreicher Tag neigte sich dem Ende zu.
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Trackday Anneau du Rhin 2021 (16.7.2021)
Es war bereits dunkel und spät geworden, als ich mit meinem treuen Begleiter auf den Parkplatz vor der Rennstrecke rolle. Die Verkehrssituation hatte meine Zeitplanung voll ausgereizt, aber das Ziel, die Strecke pünktlich zur Schlafenszeit zu erreichen, konnten wir dennoch einhalten. Sogleich taucht eine bekannte Silhouette im Scheinwerferlicht auf: Ein bekannter Mitstreiter der ebenfalls der Auffassung ist, dass ein großer Innenraum dafür gemacht ist, darin zu übernachten, taucht vor mir auf. Hätte er keinen anderen Parkplatz gewählt, wäre es mir wie ein Déjà Vu vorgekommen. Ich helfe beim Abdecken des Fahrzeuges auf dem Anhänger und wir werden rechtzeitig zum einsetzenden Regen fertig. Da hilft nur die Flucht in die Fahrzeuge zwecks Übernachtung. Die anderen Kameraden ziehen die Übernachtung im Hotel oder RbnB vor, es ist also für jeden eine passende Option dabei.
Am nächsten Morgen kommen nach und nach die übrigen Kameraden und es erfolgt der Einlass auf den Vorplatz der Rennstrecke. Jetzt schnell noch den Platz für das Kommando- und Versorgungsmobil freihalten (Badehandtücher standen leider keine zur Verfügung, aber so ein Kombi kann ja auch leicht 3 Parkplätze blockieren). Nach kurzer Zeit kommen die erwarteten Clubkameraden mit ihren Fahrzeugen - ein Porsche 914, ein 924 und ein BMW 3er e30 gesellen sich zu meinem Passat 35i - und die Snackbar kann aufgebaut werden.Vorsorglich werden auch 2 Pavillons aufgestellt, das Wetter ist schließlich aktuell eher launisch. Nach der Arbeit erst Mal eine kleine Verschnaufpause. Eine gute Gelegenheit, sich die anwesenden Fahrzeuge näher anzugucken. „Hui, hübsche Semis hast du da drauf! Die wollte ich mir auch holen, halten die, was sie versprechen?“ oder „Oh, gute Idee mit dem Ölkühler, könnte ich bei mir auch mal brauchen!“ sind Sätze, die man da hören kann. Ein Wagen will nicht so recht anspringen, da helfen wir doch gerne mit etwas Strom aus. Nach einem Zündkerzenwechsel erwacht auch dieser Teilnehmer zum Leben, dem Trackday steht jetzt also nichts mehr im Wege.
Nach einer kurzen Begrüßung durch die Veranstalter wird noch kurz ein gemeinsames Verständnis über das richtige Verhalten auf der Strecke geschaffen. Im Anschluss wird es dann deutlich praktischer, als die Strecke an ausgewählten Stellen zu Fuß abgeschritten wird. Hier werden etliche Hinweise und Tipps zur richtigen Fahrweise gegeben, wo selbst jetzt bei meiner 3. Teilnahme noch einige neue Informationen gewonnen werden können – was überwiegend dem geschuldet sein dürfte, dass ich nicht alles auf Anhieb aufnehmen konnte. Im Anschluss an die Begehung werden noch drei geführte Einführungsrunden bei feuchter Strecke gefahren bevor wir die Strecke der anderen Gruppe zum Trockenfahren überlassen. In den folgenden Läufen finden wir die Strecke immer trocken vor und können uns somit nach Herzenslust austoben. Das Teilnehmerfeld fällt durch eine durchaus rücksichtsvolle Fahrweise auf und man fühlt sich sehr gut aufgehoben, um auch den eigenen Grenzbereich auszutesten. Auch bietet sich die Möglichkeit, die Linie der schnelleren Fahrzeuge abzuschauen und sich damit weiter zu entwickeln.
In der Mittagspause wird umfangreicher gefachsimpelt und auch die Fahrzeuge werden genauer in Augenschein genommen. Dabei fällt ein gebrochener Schlauchverbinder an meinem Kombi auf. „Das Ding war doch erst einen Monat alt“, „Verdammte Cent Artikel, muss ein renommierter Hersteller wirklich daran sparen“ und „Früher war alles besser“ sind Gedanken, die in so einer Situation als erstes durch den Kopf schießen. Dank der solidarischen Unterstützung durch die anderen Teilnehmer kann der Defekt dennoch geflickt werden und eine Weiterfahrt ist möglich. Im Nachhinein denke ich dann auch eher „Zum Glück ist da nichts passiert“ und „gut, dass der Kamerad den tollen Kleber dabei hatte“.
Inzwischen hat starker Regen eingesetzt und der nächste Lauf, an dem ich wieder teilnehmen kann mutiert zu einem Regentraining. Wenig überraschender Weise nehmen nur wenige Fahrer diese Gelegenheit wahr und auch ich taste mich nur mit äußerster Vorsicht voran. Der gelbe Mini, mit dem ich bei trockener Strecke in etwa mithalten kann, kommt regelmäßig vorbei gesaust und so steigere auch ich nach und nach mein Tempo – und bin jedes Mal überrascht, wie viel der Wagen selbst bei einem solchen Wetter leisten kann. Die Reifen sind im Anschluss überraschend warm und können nach dem Wechsel auf die Überführungsreifen trocken verstaut werden.
Abschließend verstauen wir alles, was noch aufgebaut war und laden die Fahrzeuge auf, die nicht aus eigener Kraft angereist sind. Danach fahren wir zum letzten Stop auf unserer Reise – zum gemeinsamen Abendessen im Nachbar-Städtchen, wo wir in einem französischen Restaurant unterkommen und ausgiebige Benzingespräche ohne Zeitdruck führen können. Dort wird auch wieder in den Sinn gerufen, dass ein Franzose nicht unbedingt bevorzugt andere Sprache unterstützt und so konnten uns die Google Anwendungen unserer Smartphones glücklicherweise die Speisekarten von einer schnörkeligen französischen Schrift in etwas übersetzen, was man sich vorstellen kann – früher war vielleicht doch nicht ALLES besser.
In jedem Falle hatten wir viel Spaß an dem Tag und ich freue mich schon auf das nächste Jahr. Womöglich sehen wir uns ja dann auch dort.
Liebe Grüße, Marcus
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