(07.09.2012)
23. Rallye der Oldtimerfreunde Zülpich am 26. August 2012
(Impressionen von der Oldtimer-Rallye des Jahres 2012... zum Vergrößern anklicken)
Mit der Burg Langendorf konnte wie im vergangenem Jahr ein malerischer Rahmen für die alljährliche Rallye der Oldtimerfreunde Zülpich gewonnen werden. Ein Ambiente, das sowohl Mitfahrer als auch die zahlreichen Gäste ohne Fahrzeug überzeugte. Das Burggelände bot den Oldtimerfreunden den idealen Start- und Zielpunkt der Rallye. Nach Ankunft der Teilnehmer und Gäste erwartete diese erst einmal ein Frühstück in der Remise der Burg, die mit ihrer umfangreichen Sammlung historischer Kutschen und Feuerwehrhelme einen stimmungsvollen Rahmen für die frühe Morgenstunde darstellte. Nach anschließender Begrüßung der Teilnehmer und Gäste durch den 2. Vorsitzenden der Oldtimerfreunde Zülpich, H.G. Müller sowie den Bürgermeister der Stadt Zülpich, Herrn Bergmann, der wieder als Schirmherr der Veranstaltung gewonnen werden konnte und der anschließenden Fahrerbesprechung, nahte der Start der Fahrzeuge.
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Moderator des Starts ab 10 Uhr war wie in den vergangenen Jahren Herr Krings. Wegen seiner langjährigen Moderatorentätigkeit auf Oldtimerveranstaltungen kennt er sehr viele Fahrer und die Besonderheiten derselben, die er immer wieder gerne ausführlich vorstellt. Das erstes Fahrzeug am Start war ein Mercedes O 3500 - ein Bus mit großen Panorama-Scheiben. Nach dem relativ kleinen Setra-Bus, der für die Mitfahrt von Sponsoren sowie interessierten Gästen genutzt wurde, wurde mit dem "Haubenbus" ein größeres Fahrzeug gefunden, um der diesjährigen Nachfrage nach Bustickets gerecht zu werden. Der Bus bot die ideale Möglichkeit zum Genießen der Traumstraßen durch die Eifel - jenseits der großen Hautverbindungsstraßen - ohne den Stress des Kartenlesens und Suche nach Durchgangskontrollen (DK) und "Baumaffen" ausgesetzt zu sein.
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Das weit mehr als die Hälfte aller Teilnehmer zum wiederholten Male an dieser Rallye teilnahmen und schon Monate vor dem offiziellen Buchungsstart die Nachfrage nach den Anmeldeformularen groß war, freut jeden Veranstalter, der Monate in die Planung und Durchführung investiert, um jeweils ca. 100 Fahrzeugbesitzern mit Beifahrern einen kurzweiligen Tag in der Eifel zu verschaffen. Die weiteste Anreise hatte in diesem Jahr ein Oldtimerfreund aus Paderborn. Selbst aus Belgien reisten Fahrer an, um mitfahren zu können.
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Ältestes Fahrzeug war ein Ford Berlin AF aus dem Jahr 1928. Alle Vorkriegsfahrzeuge, wie ein Peugeot 201D aus dem Jahr 1935 oder ein Alvis Silver Eagle aus dem Jahr 1934, vereinen unkomplizierte Technik mit optischen Reizen, die über Nachteile, wie Ersatzteilversorgung, Fahrsicherheit und relativ niedriger Geschwindigkeit, hinwegsehen läßt. Einfache Technik und modernes Design zeichnet viele Fahrzeuge aus den 50ern aus, die auf ein CW-Wert-optimiertes Chassie oder eben robustes Kastendesign setzen und so einen Gegensatz des zum teils noch kutschenartigen Design des 1928er Fords darbieten. Ein besonders seltener Goliath 1100 Kombi aus dem Jahr 1958, ein Opel Olympia Rekord aus dem Jahr 1956 oder ein Porsche 356A aus dem Jahr 1957 verdeutlichen die Veränderungen ganz besonders. Neben diesen seltenen Fahrzeugen starteten allerdings auch einige Fahrzeuge, die erst seit 10 - 20 Jahren aus unseren Straßenbild verschwunden sind, obwohl sie wegen der großen Produktszahlen zuvor allgegenwärtig waren. Ein VW Käfer 1300 (aus dem Jahr 1968), ein Ford Capri (1980), ein Opel Kadett BL (1972) oder ein VW Scirocco GTI (1977) sind heute selten geworden.
Sportwart Herbert Schwister fand 120 "neue" Kilometer Eifelsträßchen, die auch den meisten Teilnehmern aus dieser Region unbekannt sein dürften. Nach Rücksprache mit dem Straßenverkehrsamt konnten wieder sehr entlegene Wege durch Wälder, Berge und Täler befahren werden. Bereits auf dem Burggelände erwartete die Fahrer die erste Sonderprüfung (SP) und Herausforderung - möglichst nah an ein Tor heranzufahrern. Gerade die Fahrer von großen, unübersichtlichen Oldtimern verschätzen sich hier sehr gerne. Nach Verlassen des Burggeländes mußten die Beifahrer selbverständlich seeeeehr genau hinsehen, um nicht zu früh oder zu spät abzubiegen, und damit den am Ende entscheidenden Stempel der DK oder "Baumaffen" (z.B. ein Buchstabe, der an einem Baum befestigt war) zu finden und zu notieren. Mit Berg und Floisdorf gab es daher schon zu Beginn erste Navigationsprobleme unter den Teilnehmern. Die schwierigen Streckenabschnitte, das Finden von sehr kleinen Sträßchen, folgte doch eigendlich erst später.
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In einem dieser Wege fand die zweite SP statt. Eine festgelegte Strecke war in einer vorgegebenen Geschwindigkeit zu fahren. Der kleine Hacken ... die Streckenlänge war dem Fahrern nicht bekannt und die vorgegebene Geschwindigkeit von 15 km zeigt kein analoger Tacho an. Über Voißel, Urft, Sistig führte die Strecke nach Blankenheim. Nach der Fahrt durch die malerische Innenstadt war ein großer Platz anzusteuern, wo die SP 3 wartete: auf einen Gegenstand rückwärts mit exakt 60 cm Abstand zurückzufahren. Klingt einfach, wenn man ein Abstandsradar in seinem Wagen hat. Kleine Aufgabe - aber großes Problem für viele Fahrer, die wieder einmal die Größe des eigenen Wagens nicht gut genug abschätzen konnten. Nach der Mittagspause ging es über Mühlheim, Frohngau, Holzheim, Kalkar, Satzvey zurück nach Langendorf, wo als SP4 eine Geschicklichkeitsaufgabe zu bewältigen war: das Finden zusammen passender Schrauben und Muttern. Diese mußten dann innerhalb kürzester Zeit zusammengeschraubt werden. Eine harmlose Sonderprüfung, die zum einen oder auch anderen Strafpunkt führte.
Gegen 18 Uhr konnten durch Herrn Bürgermeister Bergmann die ersten Siegerpokale vergeben werden. Gewertet wurde in 4 Wertungsklassen, die sich durch die Baujahre der Fahrzeuge ergaben. Das ältere Fahrzeuge neueren bei solchen touristischen Rallyes unterlegen sind, widerlegte sehr eindrucksvoll Herr Schleyermacher. Mit seinem Alvis Silver Eagle aus dem Jahr 1934 holte er den Klassensieg UND den Gesamtsieg mit der niedrigsten Strafpunktzahl. Herzlichen Glückwunsch ! Weitere Pokale gab es für die besten Frauenteams, das älteste Fahrzeug (Ford Berlin AF, 1928) sowie die weiteste Anreise (Paderborn). Einen Sonderpokal gab es in diesem Jahr für die beste Sonderprüfung. (Die fehlenden Namen werden später hinzugefügt.)
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Die Oldtimerfreunde Zülpich und alle freiwilligen Helfer danken allen Teilnehmern, die diese Veranstaltung ermöglicht und mit Leben erfüllt haben. und diesen Event bei leider verregnetem Wetter zu einem großen Erfolg werden ließen. Besonderer Dank gilt der Familie Vetter, die uns das Gelände der Burg Langendorf zur Verfügung gestellt hat und uns somit diese gelungene Veranstaltung erst ermöglicht hat. Auf diesem Wege nochmals ein herzliches Dankeschön.
Der Termin für die nächste Rallye steht bereits fest: am 25. August 2013 (jeweils der letzte Sonntag im August) sind die nächsten Sonderprüfungen zu bestreiten und abseits gelegene Landstraßen zu finden und zu befahren.
Wir freuen uns auf nächstes Jahr.
Michael Jarke
Weitere Bilder finden Sie auf den Seiten Fotos 2012 und Teilnehmer 2012.